Nachruf zum Tod von Mutter Lex selig – 28. Dezember 1984

Nachruf zum Tod von Mutter Lex selig – 28. Dezember 1984

Ende 1984 verstarb Frau Aloisia Lex in Eisenberg. Hans Müller, Präsident des Rasenkreuz-Pilgervereins RKPV Andwil (Schweiz), erinnert sich sehr gut an dieses Ereignis:

Es war am 27. Dezember 1984, am ersten Abend nach der Hinreise mit dem Bus nach Eisenberg. Da bat mich eine Pilgerin als sie ins Pilgerheim zurückkam, ich soll bitte zu Mutter Lex ins Haus kommen. Da ich die ganze Nacht zuvor durchgefahren war, sagte ich, morgen werde ich zu Mutter Lex gehen. Eine halbe Stunde nachher kam das Telefon, indem mich Vater Lex bat, ich soll doch bitte zu seiner Frau, Mutter Lex, kommen. Sie müsse mich dringend sprechen. Ich ging widerwillig hin.


Dort angekommen überraschte mich Mutter Lex, sie hatte ein Strahlen im Gesicht. Dann erzählte sie von den letzten Tagen und fragte, was ich für einen Priester dabei hätte, auf die Antwort H.H. Pater Rudolf, kam die Antwort „der ist auch recht“! Dann erzählte mir Mutter Lex von der Familie, von den Pilgern, ja auch von mir. Ich wurde immer wacher. Sie ermahnte unter anderem, dass ich sogar in Not kommen werde, weil ich noch zum Rasenkreuz stehe, denn die Zeiten und die Menschen werden schlimm. Beim Abschied fiel mir auf, dass mir Mutter Lex nicht wie in all den Jahren das Kreuz auf die Stirn in etwa 20 cm Abstand machte, sondern mit dem Weihwasser und Berührung auf meiner Stirn. Dies berührte mich sehr, ja es ergriff mich bis ins Tiefste. Wie auf Federn ging ich ins Pilgerheim zurück, wo noch einige Pilger auf mich warteten. Was ist passiert, gibt es etwas Neues? Ja, nein, ich kann nichts sagen, es ist zuviel passiert! Aber das Geschehene beschäftigte mich so sehr, dass ich trotz der Müdigkeit kaum schlafen konnte. Was wird mit dem Kreuzzeichen im Boden, mit der Familie Lex, mit uns Pilgern, ja mit mir geschehen? Alles Gehörte lief wie ein Film immer wieder ab.


Am nächsten Morgen, nach der Hl. Messe, stürmte der Wirt des Pilgerheimes in die Sakristei und sagte:

„Sofort zu Mutter Lex fahren, sie ist soeben gestorben!“

Wortlos fuhren der Priester und ich zum Haus Lex, wo ihr Gatte mit Sohn Karl weinend am Bett knieten. Erst nach der Spendung der heiligen Oelung meinte H.H. Pater Rudolf Skunza: „Jetzt wissen Sie, warum Sie Mutter Lex zu sich rief, und dass Mutter Lex ihre Todesstunde kannte, ist ganz sicher“.


Die letzten Worte sprach Mutter Lex zu ihrem ältesten Sohn Karl vor acht Uhr morgens. Sie sprach mit einer kräftigen, klaren Stimme, bevor sie, rasch und unerwartet, am Tag der hll. unschuldigen Kinder, von ihrer Familie verschied.

„Vorbereitet muss man sein!”

sagte Mutter Lex immer wieder. Sie war vorbereitet. Zwei Monate später verschied auch ihr Ehegatte Karl. Herr, gib Ihnen die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte Ihnen.


„Wenn ich einmal gestorben bin, kann ich viel mehr für euch tun, wenn ihr mich dann noch bittet und nicht vergesst.“


Worte von Mutter Lex selig